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Fachleute der Raumplanung empfehlen Reaktivierung von Bahnstrecken

Cover des Positionspapiers 146

ARL-Arbeitskreis lotet in aktuellem Positionspapier das Potential von Schienennetz-Reaktivierung als Beitrag zur Orts- und Regionalentwicklung aus

Die Reaktivierung stillgelegter Schienenstrecken für den Personen- und Güterverkehr ist eine große Chance, die Verkehrswende zu beschleunigen und gleichwertige Lebensverhältnisse in ganz Deutschland zu schaffen. 

Darauf weist die ARL – Akademie für Raumentwicklung in der Leibniz-Gemeinschaft in einem aktuell erschienenen Positionspapier hin.

Vielerorts sind die alten Strecken oder zumindest die Trassen noch verfügbar. Ein Anschluss von Städten und Gemeinden an ein schienenbasiertes Verkehrssystem ermöglicht gesellschaftliche Teilhabe und schafft Impulse für eine nachhaltige Entwicklung.

Durch den Ausbau des Schienennetzes können mehr Menschen auf umweltfreundliche Verkehrsmittel umsteigen und ländliche Räume werden so besser an den öffentlichen Verkehr angebunden.

Die ARL ruft dazu auf, unmittelbar mit den notwendigen Schritten zu beginnen.

Dringend erforderlich ist eine verbindliche Sicherung der Trassen durch die Landes- und Regionalplanung, um eine Überbauung auszuschließen. Stillgelegte Schienenstrecken müssen umgehend auf ihr Potenzial für die Orts- und Regionalentwicklung hin analysiert und verstärkt reaktiviert werden. Das Positionspapier zeigt, wie sich bisherige Hindernisse überwinden lassen. Es stellt heraus, dass neue volkswirtschaftliche Bewertungsmaßstäbe und innovative Finanzierungsmodelle benötigt werden, die den Wert reaktivierter Strecken für Regionalentwicklung, Tourismus und Klimaschutz viel stärker gewichten. 

Der Präsident der ARL, Prof. Dr. Axel Priebs, der zusammen mit dem Verkehrsplaner Prof. Dr. Volker Stölting den Arbeitskreis geleitet hat, fasst die Empfehlungen aus der ARL zusammen: „Nachdem über Jahrzehnte das Streckennetz der deutschen Eisenbahnen reduziert wurde, ist es angesichts überlasteter Strecken und nicht auf der Schiene erreichbarer Mittelzentren höchste Eisenbahn, das Netz wieder zu verdichten und Menschen in allen Teilen Deutschlands einen gut erreichbaren Zugang zum System Eisenbahn zu verschaffen!“. 

Das Positionspapier aus der ARL wurde von Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Praxis im Rahmen des ARL-Arbeitskreises „Reaktivierung von Schienenstrecken als Instrument einer integrierten Raumentwicklung“ erarbeitet, es enthält zentrale Empfehlungen für die Umsetzung in der Praxis und ist über die Website der ARL für alle Interessierten kostenfrei zugänglich.

Zitierempfehlung

ARL – Akademie für Raumentwicklung in der Leibniz-Gemeinschaft (Hrsg.) (2024): Die Reaktivierung von Schienenstrecken als Strategie der integrierten Raumentwicklung – Chancen nutzen und Hemmnisse überwinden. Hannover. = Positionspapier aus der ARL 146.

Zum Positionspapier (PDF)

Fachliche Ansprechperson 

Prof. Dr. Axel Priebs 
Präsident der ARL 
praesidium@arl-net.de 

Pressekontakt 

Tanja Ernst / Carolin Pleines 
Wissenschaftskommunikation der ARL 
Tel. +49 511 34842-54 oder 56 
wiko@arl-net.de