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Lesehinweis: Urbane Mixturen

Städtebau und Stadtplanung als relationales Handlungsfeld

Cover "Urbane Mixturen"

Zeitgemäße Stadtplanungskonzepte setzen die städtebauliche Mischung als Grundprinzip voraus und erkennen darin eine zwar herausfordernde, aber notwendige Praxis. In der Umsetzung ist sie jedoch umstritten und bleibt oft unerreicht oder im Ergebnis überraschend andersartig. Die Beiträge setzen sich kritisch mit Aspekten der urbanen Mischung und der damit verknüpften Rolle von Architektur und Planung auseinander. Sie beleuchten Widersprüche und Herausforderungen und nennen Beispiele für neuartige Perspektiven und Qualitäten des Urbanen, für deren Sinnhaftigkeit, Erfolg oder Scheitern. Ihre Analysen liefern Grundlagen für das gegenwärtige und zukünftige kollaborative Planen und Bauen. 

Der von Christian Peer und Angelika Psenner herausgegebene Sammelband "Urbane Mixturen" ist Open Access im transcript Verlag erschienen: Urbane Mixturen bei transcript Verlag (transcript-verlag.de)

Mit dabei sind u. a. Tanja Mölders und Sabine Hofmeister (beide Mitglieder der ARL). 

Ihr Beitrag "Räumliche Mixturen. (Stadt-)Räumliche Einschreibungen sozial-ökologischer Trennungs- und Vermittlungsverhältnisse in Zeiten der Corona-Pandemie" bezieht sich auf den Stand der Diskussionen im Oktober 2021. Dabei wird aus Perspektiven nachhaltiger Raumentwicklung postuliert, dass die Post-Corona-Stadt „näher“, „öffentlicher“ und „agiler“ und damit „resilienter“ sein werde. Oder es wird davon ausgegangen, dass die Pandemie Anknüpfungspunkte für Themen und Forderungen von Postwachstumsgeographien biete. Zugleich wurde deutlich, dass und wie das sozial-räumliche Phänomen der Segregation von Städten über Ansteckungsgefahren, Krankheitsverläufe und das „gute Leben“ in der Krise (z. B. Wohnraumverfügbarkeit, Zugang zu Grün- und Freiflächen) (mit-)entscheidet und auch, dass räumliche Neuordnungen wie das „Homeoffice“ (geschlechtlich) konnotierte Ungleichheitsverhältnisse hervorbringen.

Vor dem Hintergrund der Diagnose dieser Phänomene in der Krise verbinden die Autorinnen mit dem Beitrag das Anliegen, die Ausgestaltung von sozial-ökologischen Trennungs- und Vermittlungsverhältnissen im Zuge (räumlicher) Transformationsprozesse, wie sie durch die Corona-Pandemie induziert wurden und werden, kritisch in den Blick zu nehmen.